Perth to Adelaide - South west corner
Regnerisch und trübe zeigte sich mir Perth am Morgen meiner Abreise.
Ich hatte (in) Perth lieben gelernt. Eine große kleine Stadt. Wunderbare, kilometerlange Strände und abgesehen von der Innenstadt eigentlich eher eine weitläufige Großstadt. In den Außenbezirken stehen weitläufige, einstöckige Häuser. Die breiten Straßen sind von schattigen Bäumen gesäumt. Durchaus könnte ich mir vorstellen hier länger zu bleiben. Nun ging es aber erst mal wieder auf die Reise...
Mein Weg führte mich nun in die südwestliche Ecke Australiens.
Die Gegend um Margaret River hatte ich ja schon ein paar Wochen zuvor mit Steffi erkundet. Ich schaute mir also die Küste beim Cap Naturiste und Cape Leeuwin genauer an.
Die Küstenlinie hier zählt wirklich zu dem Schönsten, was Australien zu bieten hat. Die Strände sind mit Puderzuckersand bedeckt, das Wasser ist absolut klar und dennoch von intensiver Türkisfarbe. Ich denke die Bilder sprechen hier für sich...
Über Albany und Esperance ging es weiter nach Westen in immer einsamere Gebiete. Die wunderschönen Nationalparks Cape Arid und Cape Le Grand erstrecken sich über hunderte einsamer Strandkilometer...
Anschließend kam ich in die Nullabor Plain. Der Name kommt aus dem lateinischen (nulla arbor) und bedeutet: keine Bäume. Dementsprechend sieht es auch aus. Das Gebiet erstreckt sich über 1000 km. Meistens ist die Strasse gerade. Also Füße hochlegen und 2 Tage stur geradeausfahren in einer sich kaum verändernden Landschaft.
Dementsprechend froh war ich, auf der anderen Seite das Städtchen Augusta zu erreichen. Vorher hatte ich aber noch die Gelegenheit eine Seelöwenherde in freier Wildbahn zu beobachten.
Bevor ich ganz nach Adelaide fuhr, machte ich noch einen Abstecher nach Norden in die Flinders Range. Eine trockene Bergkette mit schönen Schluchten und Gipfeln. Dort überfuhr ich nachts leider ein kleines Wallaby. Das erste (und hoffentlich letzte) Tier, welches durch mein Auto das Zeitliche segnete. Trotzdem hatte ich Glück, ein ausgewachsenes Roo hätte erheblichen Schaden verursacht.
Schließlich erreichte ich Adelaide. Die Strände sind nicht wirklich schön im Vergleich zu Perth. Das Wasser ist braun und sehr flach, es gibt kaum Wellen. Immerhin ist der Stadtkern komplett von einem Ring aus Parks umgeben, was eine angenehme Atmosphäre erzeugt.
Es fand gerade ein wichtiges Radrennen statt, weswegen die Innenstadt komplett gesperrt war. So dauerte es einige Zeit, bis ich ein günstiges Hostel fand. Es erwies sich dann aber als gute Wahl, denn mit den anwesenden Backpackern hatte sich eine nette Gruppe zusammengefunden. Oft saßen wir zusammen auf der Straße vor dem Hostel und machten bis spät in die Nacht Musik.
Ich feierte dort auch den Australia day, den wichtigsten Nationalfeiertag Australiens mit großem Umzug und Feuerwerk.
In diesem Hostel lernte ich auch Niels kennen, einen jungen Franzosen. Von ihm ließ ich mich überreden ihn bis nach Melbourne mitzunehmen. So fuhren wir ein paar Tage später zu zweit in Richtung Süden los.